Tag des Feuers

Gedichte

von ,

Marceline Desbordes-Valmore (geb. 1786 in Douai; gest. 1859 in Paris), hoch verehrt von den Vätern der literarischen Moderne, galt etwa Paul Verlaine als das einzige weibliche Genie überhaupt. Im deutschen Sprachraum blieb sie dagegen nahezu unbekannt. Als Dichterin der Liebe von einer bezwingenden Unmittelbarkeit des Gefühlsausdrucks entwickelte sie ein feines Gespür für emotionale Ambivalenzen und gebrochene Gemütszustände und schuf sich dafür eine klangreich geschmeidige Verssprache mit oft irregulären Strophenformen, die auf Verlaine vorausweisen. Ihre Leidenschaft für den Menschen trieb sie auch zu politischen Gedichten von visionärer Kraft. Die Auswahl-Übersetzung von Hans Krieger versucht erstmals, die originale Klanggestalt der Gedichte zu lebendiger Wirkung zu bringen.