Tage, Passagen

von

Die Leserinnen und Leser begeben sich – ausgerüstet mit alten und neuen Stadt- und Fahrplänen, Straßenkarten, Ausstellungskatalogen, Fotografien, Zeichnungen und Computeranimationen – auf die Erkundung einer Topografie der bewohnbaren wie auch unbehausten Stadt- und Industrielandschaft: Die „Stadterfahrung“ erschließt sich uns lesend im Gegenspiel von Natürlichkeit und Künstlichkeit.
So vermessen wir die Ordnung der Welt, die Textur eines Gewebes aus archetypischer, aber auch verlustig geratener Funktionalität (Relikte, Schaustücke etc.) im Prozess der Lektüre aufgrund präziser Anweisungen, Vorschriften. Auf der einen Seite geht es um die Verschränkung von Künstlichem und Natürlichem, auf der anderen um die Erklärung des Zufalls (Zitat, Montage), des Rätselhaften und Emblematischen aufgrund der „Durchlässigkeit“ des Gesehenen, der fließenden Grenzen zwischen Lebens- und Industriezonen und der Ver- ankerung des Vorgefundenen und Konstruierten (Tradition, Stil etc.) im Prozesshaften der Vergänglichkeit.
Eine zweite, kursiv gesetzte Textebene widmet sich der subjektiven Beschreibung von Körperzuständen, insbesondere der schreibenden, arbeitenden Hand im Laufe verschiedener Stadien von Schmerzheimsuchung. Das Ausloten der Wahrnehmungen des Schmerzes korreliert mit der Beobachtung der Inbesitznahme des Materials (Papier) beim Schreiben.