Tage, von Nächten gehalten

Eine Religion des Fleisches

von

W. Reitling schreibt sein Leben so, als ritze er Zeichen in einen Baum, oder als schlüge er mit dem Meißel alle Erfahrungen in einen Block aus Granit, auf dem wir auch seine schweren Schritte zu vernehmen glauben. In die arbeitsreichen Tage und die oft einsamen Nächte schreit er die Sehnsucht nach dem Atem, der samtenen Haut, dem sinnlichen Körper von Frauen. Sie sind sein Lebenselixier.
„In ihrer kindlichen Sonnigkeit verbirgt sich Engelhaftes. Eine streichelsüß niedergehende Sternschnuppe!“ – so beschreibt er sie.
Ein neuer, fast möchte man sagen ‚großer‘, Schriftsteller tritt aus der Versenkung eines langen Lebens hervor.