Tagebuch 1953 – 1963. Sangerhausen

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Wie wird man Mensch, möchte der junge Einar Schleef (geboren 1944 in Sangerhausen) wissen, ganz grundsätzlich, ja exemplarisch. Es geht ums Ganze, und zwar in Sangerhausen, DDR-Provinz, in den fünfziger Jahren – in denen er sich mit großem Eifer zum Maler ausbildet, in der FDJ mitarbeitet und, um die Eltern zu besänftigen, mit schulischen Leistungen glänzt. Ein schwerer Unfall hält ihn lange auf der Intensivstation eines Krankenhauses fest. 1963 besteht er die Aufnahmeprüfung an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. 1964 wird er Abitur machen und nach Berlin ziehen.Das Tagebuch, dessen erster Band hier angekündigt wird, ist kein Fund unter nachgelassenen Papieren, kein Fragment gebliebener, nie zur Veröffentlichung bestimmter Text aus der Jugend, sondern – nach Gertrud (1980/1984) und Droge Faust Parsifal (1997) – das dritte Hauptwerk des Autors, der daran in den letzten Jahren seines Lebens bis zu seinem Tod am 21. Juli 2001 gearbeitet hat.Einar Schleefs Tagebuch, unbestechliches Zeugnis des Lebens in Ost- und Westdeutschland, ist, wie sich zeigen wird, einer der großen Bekenntnistexte der deutschen Literatur.
Die Veröffentlichung ist auf fünf Bände angelegt. Der zweite Band erscheint 2005 und umfaßt den Zeitraum von 1964 bis 1976, dem Jahr, in dem Schleef die DDR verließ.