Tagebücher aus dem Nachlass

1945-1955

von

Andreas Okopenkos Rolle als einflussreicher experimenteller Lyriker Österreichs steht außer Frage. Der vorliegende Band lässt ihn nun, zu seinem zehnten Todestag, noch einmal zu Wort kommen, und zwar persönlich wie nie zuvor. Die hier in Auswahl abgedruckten Auszüge aus den frühen Tagebüchern führen zurück in die letzten – vom schockierten Pimpf – erlebten Kriegstage, in die von Stabilisierung und doch von ständiger Furcht vor der Ausbürgerung geprägte Nachkriegs­zeit, sie geben Einblicke in den Ausbildungsweg und nicht zuletzt in die ersten literarischen Geh- und Publika­tionsversuche Okopenkos.
Der Schwer­punkt der Aus­wahl liegt in der Phase ab 1950, in der der Zwanzigjährige als Redakteur der vom Theater der Jugend herausgegebenen Kultur­zeit­schrift Neue Wege zu arbeiten begann und mit seiner eigenen Zeit­schrift publikationen, an der u.a. H.C. Artmann, Ernst Jandl und Friederike May­röcker („Möcki“) mitarbeiteten, erste Schritte in Richtung ‚Pro­gres­siv­literatur‘ setzte.