Tannhäuserland. Erste Folge

Gesammelte Gedichte, Bd 5. Orlagau, Saalisches Lied, Rhön und Rennsteig

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Die erste Folge der Tannhäuserland-Reihe umfaßt die ersten drei Wanderungen im Tannhäuserland, die jeweils von Iryna Lierheimer mit acht Tuschezeichnungen ausgestattet wurden.
Im ersten Buch besingt der Dichter das Land zwischen Auma und Freienorla und zugleich die Gärten und Wälder seiner Kindheit. Ein Heimatbuch, daß einen weiten Bogen von der Erdgeschichte über die Tier- und Pflanzenwelt zur kulturellen Prägung im Hochmittelalter zu spannen weiß. Heidnische Sagen und vorgeschichtliche Spuren mischen sich zwanglos in die Aufbaubemühungen eines lebenlustigen Menschenschlages und seine Volkskultur.
Das ‚Saalische Lied‘ folgt der Saale von der Quelle im Fichtelgebirge bis zur Mündung bei Barby. Der Dichter lauscht den Namen der Fluren und Ortschaften nach, zwiespicht mit den Forsten, Bergen und Auen, beschwört das Mittelalter in Burgen, Schlössern, Bergwerken und Köstern und betrauert die verfallenen Eisenbahnlinien, Hammerwerke, Hütten und Brauereien. Im genius loci verschmelzen Mythen, Volksglaube, Landschaft und Überlieferung.
Die dritte Wanderung beginnt in der Rhön, deren Kuppen und Gipfel Perspektiven für Geschichte und Religion Europas eröffnen. Mit der Wartburg, dem Haus der Deutschen, hebt der Rennsteig an, wo sich Abgeschiedenheit und Gipfelglück poetisch durchdringen. Tannhäuser weiß sich aller Versuchungen Klingsors zu erwehren, deren Zeitbezug unübersehbar bleibt. Auch die Spuren der innerdeutschen Grenze sind vielfach präsent. Mit dem Mondstürerfest der Enstthaler wird ein kerniger Menschenschlag gefeiert, für den, wie der Dichter meint, das germanische Recht noch immer gilt.