Tanz der Dienstmädchen

New Yorker Geschichten

von

New Yorker, die es sich leisten können, wohnen in Herbert’s Retreat. Hier fährt man Jaguar im Partnerlook, hält sich zur intellektuellen Erbauung einen Theaterkritiker – und beherrscht all jene Regeln einer exklusiven Gesellschaft, die so eisern wie unklar sind. Vor allem aber verfügt man über eine Aussicht auf den Fluss und über die besten irischen Dienstmädchen. Aus deren Perspektive wirft Maeve Brennan bitterböse Blicke hinter die Kulissen der Wohlanständigkeit. Denn Bridie, Agnes und Josie sind begeisterte Geschichtenerzählerinnen, und nichts bereitet ihnen mehr Vergnügen, als genüsslich über das seltsame Treiben ihrer Herrschaft zu tratschen.
Maeve Brennan hat ein feines Gespür für menschliche Schwächen, falsche Töne und eitle Gewissheiten. Einerlei ob ihre Geschichten in den schicken Häusern Suburbias oder in den schäbigen Hotels von Manhattan spielen: Mit scharfer Zunge und eisiger Eleganz legt die Autorin die Emotionen ihrer Figuren bloß. Bei allem Neid, bei aller Rachsucht und Bösartigkeit sind sie im Grunde allesamt verlorene Seelen, die versuchen, dem Leben etwas Glück abzutrotzen.

Maeve Brennan, geboren 1917 in Dublin, siedelte 1934 mit ihrer Familie in die USA über. Sie schrieb Kolumnen, Erzählungen, Essays und Erinnerungen für den New Yorker. Maeve Brennan starb 1993 in New York. Ihre bei Steidl erschienenen Bücher Die Besucherin, Mr. und Mrs. Derdon, Der Teppich mit den großen pinkfarbenen Rosen und Der Morgen nach dem großen Feuer wurden von Lesern und Presse begeistert aufgenommen.