Tauben sprechen Jiddisch

von

Rivka Basman Ben-Haim, 1925 in Litauen geboren, ist eine renommierte jiddische Dichterin. Sie lebt in Irael. Während des 2. Weltkrieges war sie im Wilnaer Ghetto und im KZ Riga-Kaiserwald interniert. Zu dieser Zeit fing sie an zu schreiben. Nur selten thematisiert sie den Holocaust explizit, doch die Erinnerung daran lässt ihr lyrisches Ich nicht los. In der Liebe, der Poesie und der Begegnung mit der Natur findet es immer wieder Halt: »[Wir] schlucken wie Valium / dabei allen Regen, / der die Träne bedeckt / und das Blühen enthüllt«. Rivka Basmans Sprache ist universell und ergreifend, aus einfachen Bildern entstehen vielschichtige Metaphern. Das Jiddische ist für sie ein Raum der Zärtlichkeit und der Erinnerung, der sie aber nicht einengt, denn »Meine Sprache ist das Gedicht, / nicht Jiddisch, nicht Hebräisch, / sondern Sprach-Gedicht«.
»Tauben sprechen Jiddisch« ist die erste eigenständige Publikation der Dichterin auf Deutsch. Der zweisprachige Band bietet einen Querschnitt durch ihr Werk.