Teufelsloch und Himmelsleiter

Geschichten aus dem Lusenschutzhaus

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Es war anders, ganz anders, damals – kein Strom, von „fließendem Wasser“ keine Rede, von „warmem“ Wasser erst recht nicht. Mut, Willenskraft, Selbstüberwindung und Durchhaltevermögen waren gefragt, wollte man den Gaststättenbetrieb am Lusenschutzhaus einigermaßen ordnungsgemäß über die Bühne bringen, was vor allem im Winter äußersten Einsatz, Flexibilität und großen Kraftaufwand erforderte.
Und trotzdem – die vier Jahre, die Maria Schönberger als Wirtin „droben auf dem Berg“ auf sich nahm, haben ihr Leben geprägt. Freundschaften sind entstanden, Gemeinschaften haben sich gefestigt, die ohne diese vier Jahre wahrscheinlich nie möglich gewesen wären. Angenehme, schöne, zufriedene Ereignisse wechselten ab mit kaum lösbaren Problemen – und doch ist es nie zu einem Stillstand gekommen, immer wieder haben sich Möglichkeiten zur Lösung unvorhergesehener Widrigkeiten aufgetan. Leben pur, mit allem, was es aufzubieten hatte.

Ich bin Maria Schönberger dankbar dafür, dass ich an ihren Erinnerungen und Aufzeichnungen mitarbeiten durfte. Der Berg, das Schutzhaus und die Menschen drum herum sind mir beim Lesen und Bearbeiten äußerst vertraut geworden.

Vier Jahre Lusenschutzhaus sind Ausschnitt aus einer kleinen, persönlichen Lebensgeschichte. Darüber hinaus aber werden dem Leser die Augen geöffnet für eine Zeit, die der Vergangenheit angehört, eine Zeit, die von den Menschen ihren Tribut forderte, eine Zeit, die in der heutigen modernen und technisierten Welt kaum mehr vorstellbar ist.
Maria Schönbergers persönliche Erinnerungen sind erlebte Geschichte, in der ein Zeitausschnitt, wenn auch ein kurzer, lebendig wird und Erinnerungen weckt für die einen, welche die Zeit hautnah miterleben durften, Einblicke gewährt aber auch für die anderen, denen diese Zeiten nicht mehr oder noch nicht gegenwärtig sind. Maria Schönberger ist eine wirklich interessante Lektüre gelungen für die Freunde unserer Bayerwald-Heimat wie für die vielen Lusen-Wanderer und Besucher des Lusenschutzhauses.

Karl-Heinz Reimeier im Sommer 2016
Kreisheimatpfleger
Herausgeber