Texte zur Zeit

(Post)nazismus und populäre Kultur. Teil II

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Der Nazismus ist nicht Geschichte. Seine ideologischen Elemente leben fort in alltäglichen Mythen und in der populären Kultur, und sie überstehen auf bizarre Weise die Attacken der Aufklärung. Die faschistische Bildermaschine ist nicht im Museum eingeschlossen, sie taucht in immer neuen Variationen auf, nicht nur an den rechten Rändern, sondern auch im Zentrum der Gesellschaft. Georg Seeßlen analysiert in drei Bänden die Schnittstellen von historischem Faschismus und Gegenwartskultur: den Kult um Leni Riefenstahl und die Ufa-Nostalgie, die Renaissance von Nazi-Kunst und -Kitsch, die Revision der Geschichte durch die unentwegte Produktion von Faschismus-Bildern in Film und Fernsehen, in Comics, Regenbogenpresse, Heftromanen und populärer Musik.