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Bis heute gilt „Der goldene Topf“ von E. T. A. Hoffmann als Höhepunkt romantischer Erzählkunst. Die 1814 erstmals erschienene Geschichte erzählt vom Studenten Anselmus, dem ein neuer Lebensabschnitt bevorsteht – und mit diesem verbunden die wichtigen Fragen nach seiner beruflichen Zukunft und der großen Liebe.

Anselmus fühlt sich auf der Suche nach Antworten vom Pech verfolgt. Als er einer alten Marktfrau versehentlich ihren Apfelkorb umrennt, und sie ihm daraufhin lauthals Beschimpfungen hinterherruft, beginnt eine wilde Reise zwischen realer und magischer Welt. Bis zum Ende schwankt Anselmus zwischen beiden Sphären, bleibt er bei Veronika und ihrer bürgerlichen Lebensform oder verschwindet er mit seiner großen Liebe Serpentina nach Atlantis, dem wunderbaren Zauberland der Poesie? In „Der goldene Topf“ betreibt E. T. A. Hoffmann ein meisterhaftes Spiel zwischen Fantasie und Wirklichkeit. Und wer könnte das vom Autor selbst so bezeichnete „Märchen aus der neuen Zeit“ besser mit einem Nachwort versehen als Michael Köhlmeier, der Erzähler und Märchenmeister unserer Gegenwart? So ist es nicht nur Köhlmeiers Affinität zur Romantik und seine Begeisterung für die Märchentradition in der deutschen Literatur, sondern auch seine herausragende Begabung im Zeichnen diabolischer Figuren, die ihn zum Experten für diesen Text ausweisen.