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In seinem neuen Stück widmet sich Tom Lanoye einem höchst aktuellen und politischen Thema: Er konfrontiert die Rhetorik und Logik der Kriegsführung mit den Stimmen der Opfer auf beiden Seiten – am Beispiel des Trojanischen Krieges.
Wenn der Feldherr Agamemnon den Krieg rechtfertigt, hat das Individuum keinen Platz, es geht um Größeres: um Vaterland, kulturelles Erbe und Wertesysteme. Gegen Agamemnon treten die Frauen an, deren Leben diese Kriegslogik im Namen der Freiheit zerstört: Troerinnen und Griechinnen gleichermaßen.
„Die Rache des Friedens“, wie ATROPA im Untertitel heißt, besteht darin, dass das Gemeinwesen, für dessen Erhalt der Krieg vermeintlich unvermeidlich war, zerfällt.