Tigermilch

Roman

von

‚Eine Großstadtjugend, trotzig und traurig, wild, wortgewandt und wahnsinnig komisch.‘ Jan Brandt
Nini und Jameelah sind Profis im Verdrehen von Buchstaben: Aus Luft wird Lust, aus Nacht nackt; es gibt Lustballons, Nacktschichten und Lustschutzkeller. Und sie sprechen O-Sprache, Geld ist Gold, mit Filter drehen gibt‘s nicht, nur mit Folter drohen. Sie leben in derselben Siedlung, sind unzertrennlich und fühlen sich mit ihren vierzehn Jahren eigentlich erwachsen. Deshalb kaufen sie sich Ringelstrümpfe, die sie bis zu den Oberschenkeln hochziehen, wenn sie ganz cool und pomade auf die Kurfürsten gehen, um für das Projekt Entjungferung zu üben. Sie mischen Milch, Mariacron und Maracujasaft zu Tigermilch und streifen durch den Sommer, der ihr letzter gemeinsamer sein könnte. Nini und Jameelah erschaffen sich eine Welt mit eigenen Gesetzen und überziehen den Staub der Straße mit Glamour. Die Innigkeit ihrer Freundschaft ist Familienersatz. Doch dann werden sie Zeuge, wie der Konflikt in der Familie ihres Freundes Amir eskaliert. Und alles droht zu zerbrechen. Stefanie de Velasco hat ein kraftvolles, herzzerreißendes Debüt vorgelegt, dessen hinreißender Sound lange nachhallt.