Tina Ruisinger

Traces

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Ein Verstorbener hinterlässt Spuren im Leben seiner Angehörigen, in seiner Umgebung,
in der Welt. Gegenstände, Fotos, Kleider oder Orte lassen die Erinnerungen an einen
geliebten Menschen wieder aufleben. Das bildliche Einfangen eines Momentes spielt
hier ebenfalls eine große Rolle. Schon Walter Benjamin, Siegfried Kracauer, Roland
Barthes und Susan Sontag stellten den Zusammenhang von Fotografie und Tod ins
Zentrum ihrer Betrachtungen. Tina Ruisinger hat zehn Jahre lang all die Dinge fotografiert, die zurückbleiben, wenn ein Mensch stirbt. Es geht dabei sowohl um das Sterben als auch um das Weiterleben der Hinterbliebenen. Die Objekte werden aus ihrem Kontext herausgelöst dargestellt. Als Künstlerin sieht sie sich einem Thema verpflichtet, das immer noch ein Tabu darstellt.
Tina Ruisinger, 1969 in Stuttgart geboren, hat an der Hamburger Fotoschule, am International Center of Photography in New York und an der Zürcher Hochschule der Künste studiert. Seit 1992 arbeitet sie als freischaffende Fotografin in den Bereichen Reportage, Porträt und Tanz.