Traffic Assistants / Theseus & Kentaur

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Der Künstler Frank Berger hat eine fotografische Methode entwickelt, die sich als eine Geste des Insistierens beschreiben lässt. Von bestimmten Szenerien, vor allem Straßenszenen, fertigt er umfangreiche Serien von Aufnahmen an, die in fast identischem Ausschnitt Variationen ein-und derselben alltäglichen und für den Fotografen doch signifikanten Konstellation darstellen. Hochauflösend auf Diafilm fotografiert, halten sie nicht den „entscheidenden Augenblick“ fest, sondern beharren viel mehr auf dem „Optisch-Unbewussten“ der Fotografie. Die Künstlerpublikation kombiniert die Serie „Traffic Assistants“ (Shanghai, 2008) mit der Serie „Theseus & Kentaur“ (Wien, 2007). Die Figur des Menschen taucht dabei in scheinbar gegensätzlichen Kontexten auf: als heroisches Objekt künstlerischer Repräsentation und touristischer Kontemplation im Wiener Kunsthistorischen Museum sowie in der chaplinesken Choreografie, in der Shanghaier Hilfspolizisten den Verkehr zu steuern versuchen. (Florian Ebner)