Transit

Politik und Praxis der Einwanderung in der DDR 1945-1990

Bei Migration und DDR denkt man zunächst an den Massenexodus von rund fünf Millionen Menschen, die es zwischen 1945 und 1961 gen Westen zog, oder an die gefährlichen, oft tödlich endenden Fluchten über die innerdeutsche Grenze nach dem Mauerbau. Dass es nicht nur Menschen gab, die der DDR den Rücken zuwandten, sondern auch solche, die dort – obschon nicht immer erfolgreich – Bildung und Arbeit, Sicherheit und Solidarität suchten, ist weniger bekannt. Der vorliegende Band wirft Licht auf die Erfahrungen unterschiedlicher Gruppen: deutsche Remigranten und vietnamesische Vertragsarbeiter, vertriebene ‚Umsiedler‘ und geflüchtete Exilanten. Im Spiegel der Migrationspolitik ergibt sich zugleich ein scharfer Blick auf Anspruch und Wirklichkeit des Staatssozialismus, dessen Politik Einwanderung oft nur als Übergangsstadium verstehen wollte, doch den dauerhaften Transfer nicht völlig zu verhindern vermochte. Mit Beiträgen von Aurélie Denoyer, Alexander Goller, Jessika Haack, Laura Amélie Haber, Maria Klessmann, Jürgen Mense, Anja Mohnke, Regine Otto, Claudia Schneider, Mirjam Schulz und Anja Strnad.