Über das Glück der Depperten

Roman

von

„Beim Hitler hätten s´den weg! Dann tät´ er den Staat kein Geld kosten!“ Mit Sprüchen wie diesem wuchs Bernd Späth in den fünfziger Jahren auf. Und so beschreibt er boshaft, humorig und dann wieder sehr ergreifend die Atmosphäre seiner bayerischen Heimatstadt Fürstenfeldbruck, wo man damals Behinderte schlicht als „Depperte“ bezeichnete. Doch, siehe da, ausgerechnet sie erweisen sich in einer dramatischen Situation als die besseren Menschen. Weil sie Mitmenschlichkeit, Fürsorglichkeit und elementaren Anstand für sich selbst behalten haben. Während die sogenannten Rechtschaffenen fast durch die Bank dunkle Geheimnisse hüten.
Wolfi Achinger erzählt von seinem kranken Mitschüler, dem Listl Toni. Für den Leser lässt er damit eine Zeit wieder aufleben, wo die Deutschen sich noch schwer taten mit der Demokratie, wo die Scheinheiligen Hochkonjunktur hatten, und wo der mutige Volkssänger „Roider Jackl“ verehrt wurde wie eine Ikone.
Jeder, der diese Zeit selbst erlebt hat, wird sie mit leichtem Schaudern wieder erkennen. Die Jüngeren aber werden eine Menge über die eigenen Ursprünge lernen.