Über Lesen

Ferne und Nähe großer Romane

von

Michael Schikowski zeigt, wie wir lesen. An bedeutenden Romanen von Jane Austen, Honoré de Balzac, Charles Dickens, Lew Tolstoi, Mark Twain und Theodor Fontane erfährt man, dass die Freude am Lesen, vielleicht der Reiz des Lesens überhaupt, auf sich widersprechenden Empfindungen beruht. In den Meisterwerken des 19. Jahrhunderts kann der heutige Leser dieses Sich-Widersprechende in vielfältigen Spielarten aufspüren. Diese Romane nur ›nahe‹ zu bringen hieße, dass man ihnen das nicht zutraut, um dessentwillen sie unvergleichlich sind. So bleiben Nähe und Ferne der Romane bestehen. Das ist ihr bestechender Reiz.

Michael Schikowski ist Lehrbeauftragter der Universität Bonn, Mitherausgeber der Zeitschrift Non Fiktion und schreibt den Blog www.immerschoensachlich.de. Im Bramann Verlag erschien bereits der Essay ›Warum Bücher? Buchkultur in Zeiten der Digitalkultur‹.