ügel beg und ügel tal

Gedichte. Album 1969-1997

von

Oskar Pastior liest Gedichte aus 30 Jahren: diese CD, zuerst 1997 veröffentlicht auf dem Musiklabel der Berliner Akademie der Künste und erschienen zu Oskar Pastiors 70. Geburtstag, bringt einen Querschnitt durch Pastiors poetisches Werk. Er selbst meint dazu:

‚Jede Lesung ist anders. An den einzelnen Gedichten dieser CD hängen eine Menge Vergegenwärtigungen aus öffentlichen Lesungen von sagen wir mal 30 Jahren – Sinnbelehnungsknötchen wie Klangverfestigungserweiterungen, die dann doch jedesmal in ihrem Kontext anderer Texte ‚wie zum ersten Mal‘ sich der Hygiene ihrer Autorschaft gestellt hatten. Die sind mir am liebsten. In der Auswahl hier nun – die ausserdem – wie Sie den Titeln und der Bibliographie entnehmen können – ziemlich unchronologisch läuft, sind sie wieder neugierig wie eh und je, vor allem auf den ephemeren Arbeitsbeschaffungseffekt, den sie nun mal haben, wenn sie ihn denn kriegen – sie bieten wahrlich ‚ügel beg und ügel tal‘ Wanderarbeit, d.h. auch eine Arbeitswanderung, an. Hören Sie, Kopfkehlchen, hören Sie! Ich biete Ihnen meine Arbeit Ihres Hörens an. Das Kehlköpfchen nämlich lebt im verzweigten Höricht, kommt aber erst zustande, indem es aufsagt, wie das verzweigte Höricht in ihm uns heute den Vogel geigt – Lesung heißt die Buchung, doch wir hören ‚Äsung‘; der Autor sitzt im Publikum und lernt gerade buchstabieren; ich schreibe mit der Stimmritze im Kopf, da pfeift der Wind das Letternspiel ab – sie blättern herum und hinaus; es ist zum Bücherkriegen audiovirtuell.‘