Unangebrachte Direktheit

von

Aaron Kunins Gedichte sind von schockierender Nähe und kühler Distanz, fesselnd und abweisend zugleich. Im Spannungsfeld zwischen Göttlichkeit und Missgeschick, romantischer Liebe und körperlicher Attraktion beleuchten sie mit schneidender Intelligenz und sprachlicher Strenge die eigenen Sehnsüchte und Unzulänglichkeiten.
Statt konkreter Figuren entsteht ein komplexes System schlechter Angewohnheiten, raffinierter Sprachspiele, die vielleicht nichts weiter sind als die ‚Erfindung einer Maschine, die die Sehnsucht verbirgt‘.
Der Gedichtband ‚Unangebrachte Direktheit‘ stellt in der deutschen Übersetzung von Nicolai Kobus eine repräsentative Auswahl aus Kunins lyrischem Werk vor, das zwischen 2005 und 2014 bei Fence Books (USA) erschienen ist.
Aaron Kunin, geboren 1973 in Minneapolis, MIN/USA, unterrichtet englische Literatur am Pomona College in Claremont, Kalifornien, er lebt und arbeitet als Schriftsteller und Kulturjournalist in Los Angeles. Zu seinen Veröffentlichungen zählen Gedicht- und Prosabände, zuletzt erschien Cold Genius bei Fence Books, 2014. Aaron Kunin war 2013/2014 Stipendiat der Akademie Schloss Solitude.