Und unsere Tage waren es doch

von

Japan in den Fünfzigerjahren des letzten Jahrhunderts, im Mittelpunkt der Mayday-Zwischenfall und der 6. gesamtjapanische Kongress der KPJ, historische Ereignisse, die zum Schicksal der Protagonisten des Romans werden, jungen Menschen auf der Suche nach sich selbst und dem Leben, nach der Antwort auf die Frage: Wie sollen wir leben.
Im Zentrum des Buches steht eine Gruppe von Studenten, auf rätselhafte Weise verbunden durch die Gesammelten Werke eines Autors: Sano, Mitglied der KPJ, der den Glauben verliert und scheitert, Yuko, deren Schicksal das weitere Leben des Ich-Erzählers zu determinieren scheint, Setsuko, die den vorgezeichneten Weg verlässt und in die Freiheit ausbricht, und Fumio, der Ich-Erzähler, der sich auf einer Suche nach der verlorenen Zeit befindet und sie im Erzählen wiedergewinnt.
Der 1964 mit dem Akutagawa-Preis ausgezeichnete Roman, ein Longtime-Bestseller mit zahlreichen Auflagen, gleichzeitig eine Art Manifest für Generationen junger Japaner, erzählt auf exemplarische Weise die Geschichte einer Jugend – die immer und überall gültige Geschichte von Suche und Finden, von Sex, Liebe und ihrem gesellschaftlich domestizierten Äquivalent, der arrangierten Ehe, von Niederlagen und endgültigen Verlusten (und einem vielleicht möglichen Neubeginn) – und erlaubt dem Leser einen Blick auf ein unbekanntes Land, ein Japan – von Kirschblüten ebenso weit entfernt wie von westlichem Fastfood und Coca Cola –, das wir nicht kennen.