Unerwünschte Bücher zum Faschismus

Westdeutsche Endlösung des Antifaschismus auf dem Gebiet der DDR

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Er ist in aller Munde, der „verordnete Antifaschismus“ der DDR, und man ist tatkräftig dabei, ihm ein Ende zu bereiten. Die heutige Verordnung lautet auf das Gegenteil: der Opfer Hitlers soll nicht mehr gedacht werden, die KZ-Gedenkstätten sollen nicht mehr zugänglich sein, Mahnmale werden abgerissen und die Namen der Widerstandskämpfer aus Büchern und aus dem Straßenbild gelöscht. Die wenigen noch lebenden Antifaschisten werden gedemütigt, vor Gericht gezerrt, ihre Renten gestrichen, ihre Taten verleugnet. Anhand zahlreicher konkreter Beispiele dokumentiert dieser Band, wie sich Hitlers Nachfolgestaat an der DDR für deren Antifaschismus rächt.

Aus dem Geleitwort von Gilles Perrault:

In ihrem haßerfüllten Eifer überschreiten die vorläufigen Sieger die Grenzen des Erträglichen bei weitem. Indem sie Alleen, Straßen, Schulen und Gymnasien umbenennen, welche die Namen von im Kampf gefallenen deutschen Widerstandskämpfern tragen, vollziehen sie nicht nur eine Deutschland-interne Abrechnung: Sie vergreifen sich am kollektiven, weit über die deutschen Grenzen hinaus lebendigen Gedächtnis. Ob sie Rechte oder Linke waren, mit London oder mit Moskau in Verbindung standen: diejenigen, die sich gegen die hitlerische Barbarei gestellt haben, sind für immer die Unseren.

Monika Zorn:

Dr. Monika Zorn (Pseudonym) lebte und arbeitete seit Mitte der 80er Jahre für 10 Jahre in Brandenburg; während der Zeit der Annexion der DDR übte sie leitende Funktionen in einer halbstaatlichen Institution aus, was ihr mehr als vielen anderen ermöglichte, scharfsichtige Zeitzeugin der Umgestaltungen durch die Sieger der Geschichte zu sein. Inzwischen gehört Monika Zorn, die schon in der DDR gelernt hatte, gegenüber Gewalthabern die „richtigen“ Antworten zu geben, dem akademischen Mittelbau einer norddeutschen Universität an, weshalb wir ihr Pseudonym nach wie vor nicht lüften können – Lesern des Buches von Manfred Histor wird dies unmittelbar einleuchten. Bei uns braucht sie keine Zensur, unser Vertrauen war schon vor der Annexion der DDR gegenseitig.