Unerwünschte Bücher zur Kirchengeschichte

Wie Maria Goretti zur katholischen Heiligen wurde

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G. B. Guerri schildert in seinem Buch am Beispiel der heiligen Maria Goretti der Pontinischen Sümpfe, wie die „Heiligenfabrik“ der katholischen Kirche funktioniert. Dabei eröffnen sich hochinteressante Einblicke in ihre Motive, Machenschaften und Fälschungen bei der Heiligenproduktion. Der Vatikan hat – mangels Index – ganze Heerscharen von „Wissenschaftlern“ aufgeboten, um das Buch, das in Italien für entsprechende Furore gesorgt hat und jetzt erstmals in deutscher Übersetzung erscheint, zu widerlegen und den Autor zu diskreditieren. Es ist ihm nicht gelungen.

Giordano Bruno Guerri:

Giordano Bruno Guerri (* 1950) ist promovierter Sozialwissenschaftler und Dozent für Zeitgeschichte in Mailand; sein Spezialgebiet ist der italienische Faschismus. Außerdem ist oder war er Herausgeber mehrerer historischer Zeitschriften, Autor oder Leiter italienischer Fernsehprogramme sowie Cheflektor des angesehenen Verlagshauses Mondadori. Auf seinen Büchern Rapporto al duce (1978) und Galeazzo Ciano (1979) beruht der Film Io e il duce („Ich und der Führer“), der in den USA als „bester ausländischer Fernsehfilm“ prämiiert wurde; seiner Biographie des Romanciers Curzio Malaparte L´Arciitaliano („Der Erzitaliener“) wurde 1983 der Preis des Börsenvereins des französischen Buchhandels für „Das beste ausländische Buch“ verliehen, seinem Buch Gli italiani sotto la Chiesa (1992) zwei Jahre nach Erscheinen der internationale Voltaire/Diderot-Preis.
Von seinen zahlreichen Werken ist außer Zwei arme Schweine auf dem Weg zum Himmel (1999 bei Ahriman) nur Ego te absolvo – Beichtstuhl-Protokolle (1995 bei Hoffmann & Campe) auf deutsch erschienen; Franzosen und Spaniern hingegen sind dagegen viele seiner Bücher schon lange in Übersetzungen zugänglich.