Unerwünschte Bücher zur Kirchengeschichte

Geschichte der Inquisition (13.-20. Jahrhundert)

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Seit Jahren vergriffen, ist dieses Standardwerk der Geschichte der Inquisition (13.-20. Jahrhundert) jetzt endlich wieder zugänglich. Es zeigt in aller wünschenswerten Klarheit die Verbrechen der Kirche im ‚Umgang‘ mit den religiösen Minderheiten ihrer Zeit auf und ermöglicht dadurch den Vergleich mit ihrem heutigen Vorgehen gegen die ihr zutiefst verhaßte religiöse Konkurrenz. Damit das von den Verursachern und ihren weltlichen Apologeten zuweilen ganz selbstkritisch so bezeichnete ‚dunkle Kapitel der Kirchengeschichte‘ auch weiterhin kräftig dunkel bleibt, sollen Bücher wie dieses möglichst leise und unauffällig verschwinden, ihre Inhalte sollen, wenn schon nicht dem Feuer, so doch wenigstens dem Vergessen übergeben werden. Wir freuen uns, mit dieser erweiterten Neuauflage, die zugleich unsere neue Reihe ‚Unerwünschte Bücher zur Kirchengeschichte‘ eröffnet, diesem finsteren Vorhaben einen Strich durch die Rechnung gemacht zu haben.

Inhalt:

Vorwort
Die Inquisition vor dem Gericht der Geschichte
· Der Streit ist noch nicht zu Ende
· Seit Adam und Eva – Begriffe und Chronologie der Inquisition
· Wie die Verbrechen der Inquisition aufgedeckt wurden
· Historiographie der Inquisition

Die Inquisition vor der Inquisition
· Ihr Ursprung
· Vorboten neuer Stürme
· Diese ‚unausrottbare Abscheulichkeit‘

Das System
· Die Richter
· Die Anklage
· Die Untersuchung
· Das Verhör
· Die Folter
· Das Urteil
· Autodafé und Scheiterhaufen

Wahre und scheinbare Häretiker
· Die Abrechnung mit der Armutsbewegung
· Die lange Jagd auf ‚Hexen‘
· Der Prozeß gegen die Templer
· Jan Hus und Hieronymus von Prag – Opfer der Konzilsinquisition
· Jeanne d’Arc – Heldin, ‚Hexe‘, Heilige

Die blutige Epopöe der spanischen Suprema
· Die ’neue‘ Inquisition geht an die Arbeit
· Das Kind des Thomas Torquemada
· Der Terror wird fortgesetzt
· Die Verfolgung Andersdenkender
· Das Beispiel eines Autodafés
· Der Untergang der Suprema

Scheiterhaufen im kolonialen Amerika
· Die Conquista und die Inquisition
· Die Hand der Suprema in Westindien
· Die Inquisitionstribunale in Aktion
· Feinde der Unabhängigkeit der Kolonien

Die Verbrechen der portugiesischen Inquisition
· Die Krone errichtet das ‚heilige Gericht‘
· Der Handel mit dem päpstlichen Stuhl
· Das System, die Einkünfte, die Unterdrückung der Gedankenfreiheit
· Die Inquisitoren in den Kolonien
· Das spanische Intermezzo
· Wen richtete sie?
· Das unrühmliche Ende

Die Päpste in der Rolle von Inquisitoren
· Die römische und die Konzilsinquisition
· Das Verbrechen und die Bestrafung des Giordano Bruno
· Die ‚Reue‘ des Galilei
· Der Index der verbotenen Bücher
· Im Zeichen des Syllabus
· Die Inquisition im 20. Jahrhundert
· Neues Aushängeschild – alte Ordnungen

Quellen- und Literaturverzeichnis
Personenregister

Auch auf Spanisch erhältlich (Brujas-Herejes-Inquisidores, Ahriman International, ISBN 83-911763-6-3).

I. R. Grigulevic:

Iosif Romualídovic Grigulevic, geb. 5.5.1913 war Historiker für neuere Geschichte und Geschichte Lateinamerikas in Moskau und korr. Mitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR. Er war Chefredakteur der Zeitschrift Obsestvennye nauki (Zeitschrift für Gesellschaftswissenschaften) sowie ab 1982 Herausgeber der Buchreihe religei mira (Religionen der Welt). I. R. Grigulevic starb am 2.6.1988. Sein abenteuerliches Leben als russischer Diplomat in spanischsprachigen Ländern – sein Vater war ein argentinischer Apotheker gewesen – gab Anlaß zu ausgedehnter Legendenbildung; was von ihm bleibt, sind seine Werke: neben seinem bei Ahriman erschienenen Buch Ketzer – Hexen – Inquisitoren ein Buch über „Die Päpste des 20. Jahrhunderts“ sowie jeweils ein Buch über Simón Bolívar, José Martí, William Z. Foster, Ché Guevara und Salvador Allende.