Unerwünschte Bücher zur Kirchengeschichte

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Die Karmaten, eine Ketzerbewegung im islamischen Frühmittelalter, gründeten den ersten religionslosen Staat der Weltgeschichte – kein Wunder, daß kaum jemand sie kennt. Nur hinter vorgehaltener Hand und mit gebührendem Schauder wissen wenige Kundige zu berichten, daß die Karmaten bei einem Überfall auf Mekka den Schwarzen Stein der Kaaba raubten, den höchstrangigen Fetisch der von Mohammed begründeten Religion. Noch spektakulärer ist jedoch die Tatsache, daß der karmatische Staat doppelt so lange Bestand hatte wie die Sowjetunion und so übel beleumundet war (und ist) wie diese. Die Karmaten nahmen ihren Ausgang im Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris, und ihr Gründer Hamdan Qarmat war dem Kalifen so verhaßt wie Saddam Hussein dem US-Präsidenten. Zum ersten Mal seit über 100 Jahren, erstmals in deutscher Sprache überhaupt, werden alle verfügbaren, sorgsam in klerikalen oder akademischen Giftschränken verwahrten Quellen über die Lehre, Organisation und Geschichte der Karmaten vorgeführt und ausgewertet.

Mit einem Anhang: ‚Die drei Betrüger: Moses, Jesus und Mohammed‘ (De tribus impostoribus) – eine Religionskritik der frühbürgerlichen Revolution (‚Humanismus‘) auf der Basis ar-Razis (864–935), die jetzt, in der globalen neobyzantinischen Dekadenz, schon wieder ‚undenkvoll‘ geworden ist.

Inhalt

Einleitung
Prolog: Das Massaker von Mekka
Die Lehre
Die Ismailiya
‚Philosophie‘ und Wissenschaft
Die drei Betrüger Moses, Jesus und Mohammed
Der Fall Halladsch – ein Exkurs über die islamische Mystik
Die Organisation
Die Geschichte
Der Aufstand der Zandsch
Hamdan Qarmat und die Anfänge
Die Staatsgründung in Bahrain – Abu Said und Abu Tahir
Der Reisebericht des Nasir-i Khosrou
Höhepunkt und Niedergang
Epilog: Assassinen und Karmaten – zwei unheimliche Brüder
Anhang: Kurzes Kompendium über die Drei Betrüger der Welt
Mose, Christus und Mahumet
Glossar
Personenregister
Register der Orte, Regionen und Länder
Literatur