UNNÖTIGES ÖSTERREICH

oder: Was ist die Wirklichkeit?

von

Ernst sei das Leben, heiter die Politik. Oder ist es umgekehrt? So eine Frage wird unbeantwortbar, wenn es den Schriftsteller Ladislaus Pexl plötzlich durch die Jahrzehnte weht. Aufgrund undurchsichtiger Vorgänge schreibt er einmal noch auf seiner klapprigen Reiseschreibmaschine, die unvermittelt zu einem Laptop wird -, und Manuskripte lösen sich in Blogs auf. Auch manch anderes bleibt ihm rätselhaft und doch vertraut: Karrieresüchtige Ministerinnen etwa wirken zeit-, wenn auch nicht alterslos. Und der Roman, an dem er arbeitet, „weiß“ mehr über das Geschehen als der Verfasser selbst.

Christian Locker, Surrealist von Herzmanovsky-Orlandos Gnaden, überbietet sich mit diesem Parallelwelt-Roman – fast schien es unmöglich – noch einmal: Mit Spannung und sarkastischem Esprit führt er einen Narrenzug durch Ämter und Alltag, durch Mutmaßung und Trug. Und schnell wird das Buch seinem Titel gerecht …, denn es ist ein Streifzug durch Österreich, was immer das auch sein mag.