Unsichtbare Übungen

123 Phantasien

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Tag für Tag. Jahr für Jahr. Seit Mitte der 1980er schreibt Klaus Johannes Thies an der perfekten Geschichte. Eine Seite, mehr nicht. Eine Seite voller Sätze, die sich so selbstverständlich zu einem Ganzen fügen wie die Bilder eines surrealen Traums. Eine
Seite, die mehr Überraschungen enthält als die meisten 600-Seiten-Romane. Von Robert Walser führt ein schmaler Pfad zu Werder Bremen und von dort zu Frau Erdmann in ihren ultramarinblauen Pumps. Weil es genau so sein muss.
Leichtfüßig und elegant kommen diese Phantasien daher. Und da sie sich an einer unstillbaren Sehnsucht entzünden, sind sie natürlich zutiefst melancholisch. ‚Unsichtbare Übungen‘ bietet die Gelegenheit, einen Autor (neu) zu entdecken, dessen Kürzestprosa zum Besten gehört, was in diesem Genre geschrieben wurde.
Wer im Regal noch Platz neben Daniil Charms, Peter Altenberg, István Örkény oder Helmut Heißenbüttel hat, sollte ihn jetzt angemessen füllen: mit den Phantasien von Klaus Johannes Thies.