Unter den Hügeln von Uruguay

Zugstücke

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Wer reist, ist in Bewegung und wird selbst bewegt. Er begegnet Menschen, die er niemals wiedersieht, und so wird der begrenzte Raum des Zugabteils zur Bühne einer transitorischen Erfahrung, auf der jeder immer beides ist: Darsteller und Publikum. Ein Blick, eine Geste, ein Gesprächsfragment – Chiffren von Geschichten, die wir nur erahnen können. Und manchmal, durch den Duft eines Fliederzweigs, den Anblick eines alten Mannes, der seine Medikamente nimmt, werden wir ganz unvermittelt mit unserer eigenen Geschichte konfrontiert.
In Bettina Augustins „Zugstücken“ verdichten sich Innen und Außen, minutiöse Beobachtungen, Erinnerungen und Reflexionen. Es sind Miniaturen, in denen, oft erst auf den zweiten Blick, etwas sichtbar wird, das uns die Augen öffnet.