untertan – texte zur zeit

Anthologie zu den Fünften Berner Bücherwochen

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Noch nie gab es so viele Zusendungen zu einer der Aus­schrei­bungen der Berner Bücherwochen. 647 Autoren schickten ihre Texte zum Thema ‚untertan – texte zur zeit‘ ein. Die meisten Autoren reichten zwei oder drei Texte ein, insgesamt sind bei Bücherwochen-Organisator Reinhard Rakow und im Geest-Verlag, der das ‚untertan‘-Buch wie die vier vorhergehenden Anthologien der Bücherwochen veröffentlicht, gut 1.400 Bewer­bungstexte eingegangen.

Die Inhalte zeugen von einer intensiven Auseinander­setzung der Autoren mit der ‚untertan‘-Thematik. Die Texte handeln von Untertanen im Arbeitsleben, in der Familie, in Bezie­hungen, von Untertänigkeit gegenüber Moden und Zwän­gen, vom Sich-Ergeben gegenüber Alter und Zeit, aber auch von Auflehnung und Widerstand. Man hört oft, Literaten von heute würden nur noch gesellschaftlich Belangloses schreiben. Die Texte hier beweisen das Gegenteil. Erzählende Prosatexte herrschen dabei vor. Daneben stehen im Gegensatz zu den Vorjahren überraschend wenige Gedichte, dafür aber umso mehr Essays. Dank der Ausschreibung im Internet folgten dem Ruf der Berner Bücherwochen auch Schreibende aus Japans Hauptstadt Tokio und aus Los Angeles, USA. Zahlreich vertreten sind Teilnehmer aus dem deutsprachigen Europa (Schweiz, Österreich, Italien). Das Gros der Autoren kommt aus dem gesamten Bundesgebiet. Texte von mehrfach mit Preisen ausgezeichneten Schriftstellern stehen neben Texten von Menschen, die sich zum ersten Mal an einer Ausschreibung beteiligen. Noch mehr aber freut es Heraus­geber und Verlag, dass die Ausschreibung sowohl junge als auch ältere Menschen erreicht hat. Jüngste Teilnehmerin ist eine 17-jährige Real­schülerin (übrigens: aus Norditalien, ihre Muttersprache ist Ladinisch), ältester Bewerber ein 86-jähriger Professor.
Die Texte ermöglichen den sicherlich wieder zahlreichen Lesern und Hörern in den Veranstaltungen der Berner Bücherwochen eine intensive Auseinandersetzung mit der Thematik.