Unwesen

von

Grundsatzfragen einer Frau Anfang dreißig: wie soll sie leben, was werden? Das Studium bereits vor Jahren hingeworfen, hängt sie nun wieder einen Gelegenheitsjob an den Nagel.
Die Übereinkünfte ihres Hamburger Bohemelebens, die bisherigen Verweigerungshaltungen scheinen ihr nicht mehr tauglich, die existentiellen Fragen zu klären. Der Versuch freier Bündnisse jenseits konventioneller Paarbeziehungen, Familienverbände und Dienstleistungsbetriebe wird immer schwieriger. Zu Beginn des neuen Jahrtausends ist die Ich-Erzählerin von „Unwesen“ mit ihrer Weisheit am Ende. In einer neuen Anstellung in Hagenbecks Tierpark treibt sie ihre Suche nach einem gesellschaftlichen „wir“ ausgerechnet bei den Tieren voran, und stößt dabei an die Grenzen des Geistes.
Als in dieser Situation ihr Herz kapituliert, steht die Heldin mit ihrem kranken Körper allein da. Sie muss sich im UKE für eine Transplantation entscheiden. Zoo und Krankenhaus: in diesen Randbereichen des zivilen Lebens verändert sich der Blick in die Welt.
„Unwesen“ handelt vom enttäuschten Versprechen einer ewigen Jugend, von der Katerstimmung nach dem Rave und vom Unvermögen, das episodische Leben weiterzudenken.
Aber was, wenn durch das neue Herz bisher ungeahnten Möglichkeiten Tür und Tor geöffnet sind?