Verfallen

Roman

von

„Ich spürte, was sich da entfaltete, und sah Lucille wie einen Sturm von Leben über diese riesige Bühne gehen.“ Schon bei der ersten Premiere der jungen Sängerin erkennt jeder im Publikum, dass er die Geburt einer Jahrhundertstimme miterlebt. Ihr Gesang scheint eine übernatürliche Kraft zu verströmen, die den Zuschauer bannt wie ein Zauber. Über Nacht wird Lucille zum Star der Opernbühne, doch sie selbst bleibt von Geheimnissen umgeben. Nur der junge Erzähler weiß, dass sie noch vor kurzem ein unscheinbares Mädchen mit einem schwachen Stimmchen war – und dass ihre Verwandlung mit der Baracke am Rand einer großen Baugrube zu tun haben muss. Doch was verbindet die erfolgsverwöhnte Diva mit den zwielichtigen Bewohnern dieses Schuppens? Weshalb weigert sie sich, auf Gastspielreise zu gehen, und woher stammen die plötzlichen Zeichen von Alter auf ihrem Gesicht? Mit dem Erzähler des Romans wird der Leser hineingezogen in eine magische Welt aus Kunst und Musik, in der sich die Realität immer mehr mit surrealen und phantastischen Erscheinungen füllt. Die elende Baracke scheint Paläste und Wunder zu bergen, aber auch eine Falltür in den Tod (.). Verfall erzählt auf betörende Weise von der Beziehung zwischen Kunst und Vergänglichkeit, von der verzweifelten Suche nach einem Ausweg aus Alltäglichkeit und Mittelmaß – und von einer zeitlosen Freundschaft, die Jugend und Alter übersteigt.