Verlorener Horizont

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Zwischen Gravelines und Calais stranden drei Menschen am Rand der Gesellschaft. Lucille, eine junge Lehrerin, die aus dem französischen Bildungssystem ausgeschieden ist, um sich den Migranten im Dschungel von Calais zu widmen, ist seit
dessen Demontage desillusioniert. Auf der Suche nach einer “Bleibe“ gelangt sie auf das Land eines einsamen Wolfs namens Anatole, der von einer mythischen Jagd träumt und Wohnwagen vermietet. Er sieht Filme von Jean Gabin und sammelt Rabattcoupons. Seine Stunden verbringt er damit, hölzerne Vögel zu basteln, die er als Lockvögel verwendet. Er fängt aber nie viel, das Träumen reicht ihm. Zwischen der jungen Frau und dem alten Mann entwickelt sich eine seltsame Beziehung, die durch Loïk gestört wird, einem unberechenbaren, zu allem entschlossenen Mann, der nicht immer auf der richtigen Seite des Gesetzes gestanden hat. Er quartiert sich in der ehemaligen Pommesbude von Anatole ein. Impulsiv. Nur sich selbst verpflichtet. Alle drei verweigern sich den Konventionen. Sie verabscheuen die strengen Regeln einer auf Normen geschraubten Gesellschaft. Ein Dreiecksverhältnis entspinnt sich, das bald schon ein Drama heraufbeschwört.