Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte, B

Band 2: Seine bischöflichen Jahre 1962-1987

von

Joseph Höffner war als Bischof von Münster, als Erzbischof von Köln sowie als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz eine der bedeutendsten kirchlichen Persönlichkeiten. Der prominente Kölner Kardinal hat die kirchlichen Auf- und Umbrüche der Konzils- und Nachkonzilsjahre deutsch-land- wie auch weltweit nachdrücklich mitgestaltet.
Höffners bischöfliches Wirken in Münster war von seiner Teilnahme am Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) sowie von einer geradlinigen Umsetzung der kirchlichen Reformen in seinem Bistum geprägt. Die eindeutige Positionierung der katholischen Kirche in strittigen gesellschaftspolitischen und kirchlichen Auseinandersetzungen bestimmte auch die fast zwei Jahrzehnte als Oberhirte des Kölner Erzbistums (1969-1987) und an der Spitze der katholischen Kirche in Deutschland (1976-1987). Höffner trat entschieden gegen jede Form eines straffreien Schwangerschaftsabbruchs auf, warnte aber ebenso vor den Risiken der Kernenergie. Den Thesen des populären kirchenkritischen Theologen Hans Küng widersprach er ebenso entschlossen wie dem rückwärtsgewandten Weg des französischen Erzbischofs Lefebvre und dessen Priesterbruderschaft Pius’ X.
Nach dem ersten Band über das akademische Wirken als christlicher Sozialwissenschaftler legt Norbert Trippen nun im zweiten Band eine vorbildlich recherchierte, quellennahe Darstellung über Höffners weiteren bischöflichen Lebensweg vor, in dem sich zugleich der Umgang der Kirche mit dem gesellschaftlichen Wandel bis in die jüngste Vergangenheit widerspiegelt.