Vier Fragen der Melancholie

Gedichte. Slovenisch/Deutsch

von

„Des Bildes meines Stammes müde / bin ich ausgewandert.“ – Mit diesem Fanfarenstoß eröffnete Tomaz Salamun, der als „eines der großen philosophischen Wunder“ in der europäischen Poesie und als „secret godfather to a species of new American poets“ apostrophiert wurde, sein Werk.
Mit befreiender Respektlosigkeit schuf Salamun eine Poesie des Spiels und der Freude. Seine grenzenlose Sensibilität öffnet sich immer neuen Themen und Beziehungen. „Es gibt eine andere Welt, und sie ist in dieser einen“, sagt Paul Eluard. Salamuns Gedichte erwecken diese höhere Realität im Leser: die Lust und den Rausch des Subjektes, das sich der Weite und Vielfalt der Welt bewusst ist – albern, schrecklich und göttlich zugleich.
In dem zweisprachigen Auswahlband ist das faszinierende Werk eines vielseitigen Dichters zu entdecken, eines auf die Phantasie vertrauenden Intellektuellen und Kosmopoliten, der immer die persönliche Wahl und das eigene Erleben respektiert.