Vieregge – Vieregg – Viereck

Wege einer Adelsfamilie

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Die Viereck oder Vieregge gehören zu den alten Familien der mecklenburgischen Ritterschaft. Bis zur Abschaffung der Ständeverfassung in Mecklenburg 1918 zählten sie hier zur Elite des Adels. Auch wenn das Geschlecht keine Berühmtheiten oder „große Männer“ hervorgebracht hat, übte es jahrhundertelang beträchtlichen Einfluss auf Politik und Kultur aus. So stand Joachim Heinrich von Vieregge als General in dänischen Diensten und wurde Bauherr von Rossewitz bei Laage, des ersten barocken Herrenhauses in Mecklenburg. Adam Otto d. Ä. von Viereck diente dem ersten Preußenkönig, Friedrich I., als Diplomat. Sein gleichnamiger Sohn war Minister bei Friedrich II. 1724 erwarb dieser das Gut in Buch (im heutigen Berliner Bezirk Pankow) und ließ Schloss und Parkanlagen umgestalten. Henriette von Viereck war eine der Hofdamen der Königin Luise von Preußen und wurde 1834 in den preußischen Grafenstand erhoben. Im Laufe ihrer 700-jährigen Geschichte durchlebte die Familie Höhen und Tiefen: von märchenhaftem Reichtum und politischem Einfluss über solides Mittelmaß bis zu Vermögensverfall und Absinken in die Bedeutungslosigkeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg enteignet, musste sich die Familie in der Bundesrepublik orientieren und einleben, bis die deutsche Wiedervereinigung neue Perspektiven in der alten Heimat eröffnete.