Vierzeiler (Ruba’iyat)

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Die vorliegende Ausgabe der Ruba’iyat von Omar Khayyam, folgt den persischen Ausgaben. Dies macht bereits die Wahl des Titels deutlich. Die einzelnen Vierzeiler wurden in alphabetischer Reihenfolge nach Anfängen der Gedichte geordnet. Satzzeichen wurden bewusst nicht gesetzt. Auf Erläuterungen wurde verzichtet. Die Miniaturen Hossein Behzads zu den Ruba’iyat wurden erstmals 1970 in einer dreisprachigen Ausgabe der Ruba’iyat, herausgegeben von Hossein-Ali Nouri Esfandiary, einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. Diese Ausgabe enthält allerdings nur achtunzwanzig von Friedrich Rosen übersetzten Gedichte. In der vorliegenden Ausgabe erscheinen nun zum ersten Mal sämtliche Ruba’iyat in der Übersetzung von Friedrich Rosen gemeinsam mit den Miniaturen von Hossein Behzad.

Omar Khayyam wurde 1048 in Nischapur geboren. Er gilt als einer der bedeutendsten iranischen Mathematiker. Der von ihm entworfene Kalender bestimmt bis heute den Lebensrhythmus des persischsprachigen Kulturkreises. Die Gedichte Omar Khayyams zählen zu den Klassikern der persischen Literatur. 1123 starb Omar Khayyam hoch betagt in seiner Heimatstadt Nischapur, die ihm ein beeindruckendes Grabmal errichtet hat.

Friedrich Rosen wurde am 30. August 1856 in Leipzig geboren. Er genoss eine viersprachige Erziehung (Deutsch, Englisch, Arabisch und Türkisch) und entschloss sich zum Studium der neueren und orientalischen Sprachen. 1890 trat er in den Dienst des Auswärtigen Amtes. Im Oktober 1921 schied Rosen nach seinem Rücktritt als Außenminister aus dem Staatsdienst aus. Rosen widmete sich von nun an als Vorsitzender der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft der Förderung der Orientalistik. Am 27. November 1935 verstarb Friedrich Rosen in Peking.

Hossein Behzad wurde 1894 in Teheran geboren. Er begann bereits mit acht Jahren seine ersten Bilder zu malen und eröffnete als Zwanzigjähriger seine eigene Künstlerwerkstatt im Basar von Teheran. Seine Illustrationen zu Neẓami-e Gandschawi Ḵamsa machten Hossein Behzad in Europa bekannt. Während und nach der Zeit des Zweiten Weltkriegs entstanden weitere Miniaturen zu den Ruba’iyat sowie zu den Werken von Ferdosi und Hafes. Seine Miniaturen wurden in London, Paris, New York, Brüssel und Prag sowie in Indien und Japan ausgestellt. Kurz vor seinem Tod wurde Hossein Behzad für sein Lebenswerk die Ehrenmedaille der Kunsthochschule Teheran und der Titel Ostad (Meister) verliehen. Hossein Behzad starb am 13. Oktober 1968 in Teheran.