„Voll Verdienst, doch dichterisch wohnet / Der Mensch auf dieser Erde“

Heidegger und Hölderlin

von

Der Band versammelt die anlässlich der 10. Tagung der Martin-Heidegger-Gesellschaft im Oktober 1999 in Messkirch gehaltenen Vorträge.

Das Tagungsmotto „Voll Verdienst, doch dichterisch wohnet / Der Mensch auf dieser Erde“ ist eine Wendung Hölderlins, der sich Heidegger auf seinem Weg mit dem Dichter immer wieder auslegend näherte. Eine Verwandlung des Denkens, die der „Machenschaft“ und dem „Ge-stell“ als den Formen, in denen die Geschichte der Metaphysik im 20. Jahrhundert ihre höchste und zugleich brutalste Ausprägung gewann, einen anderen Anfang, eine echte geschichtliche „Besinnung“ entgegenstellt, erwartete Heidegger von einer Neubegründung des Verhältnisses von Dichten und Denken in der Zuwendung zu Hölderlin. Noch in jenem berühmten Spiegel-Gespräch aus dem Jahre 1966 merkt Heidegger an, dass „mein Denken [.] in einem unumgänglichen Bezug zur Dichtung Hölderlins“ stehe, dass Hölderlin derjenige Dichter sei, „der in die Zukunft weist“. Indem Heidegger so von der Bedeutsamkeit Hölderlins angesprochen wird und ihr entspricht, erreicht er den Ort, an welchem ein wahrhaft freies Gespräch mit der Dichtung überhaupt erst möglich wird, ein Gespräch, in welchem es um die gemeinsame Sache des Dichtens und des Denkens geht.