Vom Bürger. Vom Menschen

Dritter Teil der Elemente der Philosophie. Zweiter Teil der Elemente der Philosophie

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Vom Bürger ist unter Hobbes’ Werken dasjenige mit der größten Wirkung
auf die Rechts- und Staatsphilosophie der Neuzeit. Nicht mit dem
in seiner Muttersprache verfassten Leviathan, mit dem er sich zur Zeit
der englischen Republik vor allem an seine Landsleute wandte, sollte
er sich unter den Gelehrten des 17. und 18. Jahrhunderts einen Namen
machen, sondern mit der erstmals 1642 auf Latein erschienenen Schrift
De cive. Allein mit ihr wurde er gleichsam über Nacht zu einer europäischen
Berühmtheit. Wenn sich also Montesquieu und Diderot, Rousseau
und Kant auf Thomas Hobbes bezogen, so hatten sie allein dieses
Werk vor Augen, das im Gegensatz zum Leviathan zunächst auch viele
Neuauflagen und Übersetzungen erlebte und erst im Laufe des 20. Jahrhunderts
zunehmend in den Schatten des Leviathan geriet.
Die vorliegende Ausgabe, bei der es sich nicht nur um eine vollständige
Neuübersetzung ins Deutsche handelt, sondern erstmals auch um
eine Wiedergabe des Werks in völliger editionskritischer Übereinstimmung
mit dem Originaltext, bietet die Gelegenheit, die Hobbes’sche politische
Philosophie in einer sehr viel bündigeren, gedanklich konzentrierteren
und sachlicheren Version zu studieren, als sie der Leviathan
in vielerlei Hinsicht darstellt.
Im Anhang beigegeben sind diejenigen Kapitel aus der Schrift ‚Vom
Menschen‘ (De homine), die in einem mehr oder weniger unmittelbaren
Zusammenhang mit ‚Vom Bürger‘ stehen. Hobbes hatte De cive als
dritten Teil eines philosophisch-wissenschaftlichen Gesamtwerks angelegt,
dessen ersten Teil De corpore (PhB 501) und dessen zweiten De homine
bildet und dem Hobbes in Anlehnung an Euklids grundlegendes
Werk zur Geometrie den Titel Elementa philosophiae gab.