Vom Dampfradio zur Klangtapete

Beiträge zu 80 Jahre Hörfunk in Österreich

Es war an einem Mittwoch. Als die „Österreichische Radio-Verkehrs AG“ (RAVAG) am 1. Oktober 1924 um „4 Uhr nachmittags“ den ersten Sendetag begann, bedeutete dies den offiziellen Start täglicher Radiosendungen. Technische Versuche mit „Rundfunk“ gab es zwar schon ein Vierteljahrhundert vorher, aber jetzt lauschten 11.000 Haushalte mit Empfangslizenz gebannt den meist zu leisen und gar nicht sauberen Tönen aus dem Äther. Dass man hörte, war weit wichtiger als was man hörte. 80 Jahre später scheint sich das Wesentliche nicht geändert zu haben. Zwar bietet heute die digitale Technik ungetrübtes Hörvergnügen, und aus dem Amateurspielzeug ist ein allgegenwärtiges und unverzichtbares Massenmedium geworden, gleichzeitig aber auch ein Lieferant von Musikteppichen verschiedensten Formates mit Nebenbeihörfunktion. Ausnahmen bestätigen die Regel. Im vorliegenden Band geht es in zahlreichen Beiträgen um Geschichte, Wirkung und Zukunft des Radios aus der Innensicht von (Ex-)ORF-Mitarbeitern (Bacher, Dusek, Goll, Grissemann, Lindner, Podgorski, Portisch, Rammerstorfer, Roscic, Weis, Zeiler u. a.), aber auch aus der Außensicht von professionellen Beobachtern.