Vom Scheintod zum Hirntod

Gesellschaftliche Reaktionen bei der Änderung des Todesbegriffes

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Die ersten erfolgreichen Reanimationen Ende des 18. Jahrhunderts verunsicherten die Menschen sehr. Sie verstanden nicht, wie ein Totgeglaubter wieder ins Leben zurück kommen kann. Es kam die Frage auf, ob der Mensch nur zum Schein tot war.
Mit der Einführung der künstlichen Beatmung auf den Intensivstationen konnte vielen Menschen das Leben gerettet werden. Doch es gab auch Menschen, die sich bereits jenseits des Komas befanden und bei denen der Herzstillstand nur noch eine Frage der Zeit war.
In beiden Fällen musste die Frage gestellt werden, wann der Mensch wirklich tot ist. In beiden Fällen benötigte man eine neue Definition des Todes. Dies war nicht einfach. Es dauerte viele Jahrzehnte, bis die neue Todesdefinition von der Allgemeinheit angenommen wurde. Möge es dank dieses Buches beim Hirntod schneller geschehen als beim Scheintod.