Von Schmerz und Vernunft

Über Hardys, Rilke, Frost und andere

von

»Brodsky ist ein Dichter von höchster Kultiviertheit; souverän bedient er sich der literarischen Überlieferungen, die er nach Modellen und Archetypen menschlichen Verhaltens abfragt. In diesem Sinn behandelt er die Problematik des Einzelnen gegenüber dem Zentrum der Macht. Das ist große philosophische Lyrik, welche die beiden Pole unserer Existenz umspannt: die Liebe, wie sie erlebt und erlitten wird, und den Tod als Vorahnung, als Angst. Der Liebe, wie dem Tod nähert er sich in diesen Gedichten mit einer Intensität an, die religiös genannt werden darf und die ihn als authentischen Nachfolger der großen metaphysischen Dichter Englands aufweist. Und gerade als Russe kann Brodsky, indem er eine alte westliche Tradition wieder aufnimmt, die Einheit der europäischen Kultur glaubhaft machen.«