Von Wölfen, Wäldern und wehrlosen Jungfrauen

Märcheninterpretationen

von

Hat Rapunzel mit dem Prinzen in der einsamen Turmkammer nur gesungen und gebetet? Ist der Wolf bei Rotkäppchen wirklich der böse Mann, der as arme Mädchen verführt und auffrisst? Wieso begleiten die bösen Stiefschwestern, denen die Augen ausgehackt wurden, Aschenputtel auch noch nach der Hochzeit? Märchen geben Rätsel auf!
In Märchen gibt es alles: Sex, Tod, Unterdrückung und Komik. Wenn wir uns auf sie mit unserem Alltagswissen und der Traumsprache einlassen, dann bereichern sie unser Leben. Sie können viel sein, Kindergeschichten, Lebenshilfe und Weisheit. Nur eines sind sie nie: Unverbindlich!
Der Autor erhebt nicht den Anspruch, Märchen absolut und allgemeingültig zu interpretieren. Dazu sind Märchen zu vielschichtig; sie können sich auf den ersten Blick widersprechende Wahrheiten gleichzeitig enthalten. »Von Wölfen, Wäldern und wehrlosen Jungfrauen« ist deshalb die Aufforderung an den Leser, sich seine eigene Wahrheit im Märchen zu suchen.
Enthalten sind folgende Märchen: Aschenputtel, Rotkäppchen, Schneewittchen, Froschkönig, Dornröschen, Rapunzel, Das singende springende Löweneckerchen sowie Brüderchen und Schwesterchen.
Die Interpretation des Romans und Films »Brücken am Fluss« (Bridges in Madison County) von Robert J. Waller zeigt, dass die Sprache der Märchen und des Traums auch heute noch in uns lebendig ist.