Während die Zeit aufrecht vorbeigeht

prosazinhas

von

Diese kleinen, komprimierten Prosatexte sind von einer poetischen Sachlichkeit, als sollte sich eine gläserne Wand zwischen Autorin und Leser schieben. So können sie nahe kommen – die Lebensräume unter politischen Schatten („Wer in Baumkronen groß geworden ist … weil bewohnbare Häuser fehlten“), die Gefühle und Reflexionen in Einsamkeit und im Miteinander –, wenn „ein Wald von Worten“ oft der letzte Schutz ist.
In zwei inhaltlich engeren Textfolgen wird aus einem Leben „Weitab“ aufgebrochen in „die Welt“ (China, Brasilien). Denn: „Wer seine Liebe griffbereit trägt und eine Spur hinterlässt und die letzte Amsel im Räderwerk hatte, ist über Abzählverse hinaus.“
Prosa? Prosazinhas! (portug. „Prosachen“).