Wanderbuch vom blutigen Westen

von

Verdun . . .
Tausend Geschützschlünde speien. Die Nacht ist kalt und klar und die Scheinwerfer zielen von den Forts über die Stadt hin und suchen die Winkel des Himmels ab. Schlaflose Menschen an den Fenstern, begierig lauschend und über die nächtliche Flur die Gedanken westwärts sendend: Verdun! Und fröstelnd schlüpfen sie in die Kleider, und kleine Karawanen ziehen an der Mosel ins freie Feld, den Donner im unbeengten Raum zu hören. Die Sterne blassen, das Tagesgrau schleicht mit den Moselnebeln an; der Donner will nicht ersterben, und schweigende Menschen stehn und fiebern.

Von den Argonnen herüber bis Verdun arbeiten Geschütze. Du hörst das ferne Grollen landender deutscher Granaten, du siehst aus Kanonenschlünden Feuer aufblitzen und aus der Kraft von hundert Bässen will dein Ohr die Kaliber heraushören.
Ein gewaltiges, an allen Ecken und Enden des Terrains rüttelndes Dröhnen. Oder du siehst die geschickt angelegten Munitionslager, Berge von Granaten, auf riesige Landkomplexe verteilt. Und immer wieder rollen Wagen an, immer wieder Munition.
Verdun . .