Wat ne Gegend!

Überlebensratgeber Ruhrgebiet

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Liebe Ruhris,
dieses Vorwort richtet sich an euch, denn in diesem Buch geht es nicht zuletzt um euch und um das Fleckchen Welt, das ihr euer Zuhause nennt: das Ruhrgebiet – altmodisch: der „Ruhrpott“, neumodisch: die „Metropole Ruhr“. Hier lebt ihr jetzt seit vielen Jahren, sonst dürftet ihr euch ja gar nicht „Ruhri“ nennen, und da ist vieles, was es hier so an Besonderheiten gibt, für euch eine Selbstverständlichkeit, über die ihr gar nicht groß nachdenkt.
Jetzt kommt es aber gar nicht so selten vor, dass Menschen aus anderen Teilen der Welt hier zu Besuch sind, zum Beispiel aus dem Sauerland. Für die sind jedoch die Besonderheiten ganz und gar nicht selbstverständlich, im Gegenteil: Die können da richtig Probleme mit haben, unter Umständen auf Kosten der Gesundheit, und manch ein nichts ahnender Sauerländer hat vielleicht sogar sein Leben lassen müssen, weil er mit den Eigenarten der Region so gar nicht vertraut war und zum Beispiel in einen Tagesbruch gefallen ist.
Ich finde, als gastfreundliches Völkchen können wir da nicht einfach drüber hinweggehen. Da müssen wir stattdessen was tun, damit die Leute, und nicht nur die Sauerländer, hier zurechtkommen und vielleicht sogar mal wiederkommen, weil die denken: ‚Ein komischer Stamm, die Ruhris! Und erst deren Besonderheiten! Aber hilfsbereit sind se!‘
In diesem Buch findet ihr also Tipps, die ihr dem Besuch im Vorfeld oder wenn ihr dem im Revier über den Weg lauft, mit auf den Weg geben könnt, damit für die hier alles tacko ist, wie man so schön sagt.
Aber natürlich kann dieses Buch auch direkt und ohne den Ruhri-Umweg von einem Auswärtigen studiert werden, als lebenswichtige Vorbereitung auf einen Abstecher oder gar Daueraufenthalt im Revier.
Liebe Ruhris,
viele der hier beschriebenen Gegebenheiten kennt ihr vermutlich aus eigener Erfahrung, aber das Wiedererkennen kann auch Freude bereiten oder etwas Tröstliches haben! Und vielleicht kommt ihr sogar selbst mal darüber ins Nachdenken, wie wir hier leben und was das Besondere daran ist, und manchmal ist das Besondere toll und manchmal … na ja … Und das Ganze ist natürlich nicht immer so ganz ernst gemeint, aber ein bisschen schon!
Viel Spaß wünscht der Schreiber, Sigi Domke