Weisenfels

von

Ein Reisender besucht das Schloss eines Jugendfreundes, den er
seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen hat. Er findet das Haus gänzlich
verändert. Unzählige Gesichter bevölkern die Räume. Götter
und Engel, Masken und Menschen leisten den Freunden Gesellschaft.
Neunzehn Stunden währt der Besuch, sie essen zusammen,
rauchen, trinken, wandeln umher und reden über das Leben, die
Schönheit, das Lächeln und den Tod. Die Gegend ist nahezu verlassen,
der Schlosspark verwildert und die Burgruine kaum mehr
als ein Ort der Erinnerung. ‚Weisenfels‘ entführt den Leser in
einen Kosmos jenseits der Gegenwart. Die Geschichte der Künste
und Kulturen, des Sehens und Denkens ist jedoch ebenso gegenwärtig
wie die Zukunft in einem Universum ohne Zeitgenossen.
Nach dem Prosaband ‚Einzelgänger‘ legt Wolfgang Sofsky nun ein
Werk vor, das Erzählung, Kunstbetrachtung und philosophische
Reflexion kunstvoll miteinander verknüpft. Ein Buch des Abschieds
von einer verlorenen Welt.