Welt.All.Tag

von

Frau Erna liebt das Tröpferlbad, Frau Frieda ihre Gartenzwerge, Herr Augustin die Straße. Frau Z. geht mit der Zeit, die ihr zunehmend davonläuft, während Sarah ihrem Glück nachläuft. Die einen träumen vom Fortgehen, die anderen haben schon ihre Koffer gepackt; bloß das Leben hält sich selten an Träume. Renate Aichinger inszeniert Momentaufnahmen, die alltäglich sind und doch die Welt bedeuten. Ihre Figuren verpassen das Leben und sind doch glücklich: Glücklich in ihrer Seifenblasenwelt, deren Realitätsblase noch nicht geplatzt ist. Mit einzigartiger sprachlicher Leidenschaft enthüllt die Autorin die Absurdität sozialer Klischees. Sie komponiert artifizielle Sprachmusik, setzt in gesellschaftskritischer Absicht Redensarten und die klischeehafte Sprache von Werbung und Trivialkultur ein und verfremdet diese bis ins Groteske. Geschichten, die das Leben schrieb, oder von denen wir annehmen, dass sie so unmöglich stattgefunden haben können. Lichtjahre entfernt von unseren eigenen Erfahrungen. Wie das Weltall eben.