Wenn die Birken Blätter treiben

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Rozina Brinovc weiß, wie man Geschäfte macht. Mit ihrem Mann hat sie vor dem Ersten Weltkrieg in Amerika ein Vermögen mit der Schwarzbrennerei verdient. Und auch in Slowenien, wo sie 1914 kriegsbedingt hängen bleibt, erwirbt sie sich nach dem Krieg rasch wieder Wohlstand und Ansehen. Die Einheimischen stehen der herrischen „Amerikanerin“ zwar reserviert gegenüber, doch als die Deutschen das Land besetzt haben, kommen sie zu ihr, wenn es darum geht, einen Angehörigen von der Gestapo freizukriegen. Denn Rozina, die keinen Respekt vor Autoritäten hat, versteht sich auch auf diesen Handel.

„Wenn die Birken Blätter treiben“ ist eine Geschichte über das 20. Jahrhundert, eine europäische Geschichte, die in dieser Weise noch nicht erzählt worden ist. Sie handelt von Emigration und Krieg und von der Sehnsucht nach Freiheit, und sie macht Vorgänge sichtbar, die das Selbstverständnis der Slowenen prägen, auch wenn sie im Einzelnen der Erinnerung fast nicht mehr zugänglich und gerade dabei sind, sich in Geschichte zu verwandeln.