Wenn die Dinge aus dem Namen fallen

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Die osteuropäische Revolte im Herbst und Winter 1989 war nur die Spitze eines Eisberges. Sie machte sichtbar, was im Innern der Geschichte längst da war: der Zusammenbruch fester Weltbilder und Sicherheiten, am radikalsten und blutig im rumänischen Aufstand. Etwas bisher völlig Neues trat auf: keine Utopie stand im Mittelpunkt, keine Idee ging 1989 dem Geschehen voraus, sondern alles stand diesseits und jenseits des Politischen. Die erschütternden Augenzeugenberichte, die im Zentrum des Buches stehen, beschreiben die Massenerhebung als ’schockartigen Zeitstillstand‘, als ekstatischen Augenblick der Systemfreiheit. Der Prosaessay des Schriftstellers Dieter Schlesak kreist um die epochale Bedeutung dieses Ereignisses, eines Zeitenumbruchs, mit dem vielleicht eine neue Zeitrechnung einsetzt.