Wenn ich Flügel hätte

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Ein paar Kormorane hocken wie angeklebt auf einer Seebrücke und spreizen ihr Flügel.
Warum sitzen sie dort? Vielleicht können die gar nicht fliegen? Sind das vielleicht nur
Schummler, Heuchler?

Freiheit und Sehnsucht sind die beiden übergeordneten Themen, die Nina Dobrot und Sarah Knausenberger in ihrem poetischen Band „Wenn ich Flügel hätte“ vor uns auffächern.
Worin besteht das Geheimnis der Freiheit, was ist ihr Preis? Warum nutzen die einen
sorglos ihre Flügel, während andere lieber im Schutz ihres Nestes verharren? Was bedeutet es, wenn wir uns aufschwingen und davonfliegen – für uns selbst und für die anderen?

In Gedichten und kurzen Prosastücken erzählen die beiden Autorinnen von Wagemut
und Angst, Autonomie und Verantwortung, Liebe und Verlust. Vom Schwimmen und vom
Davonfliegen. Und immer wieder von den Erfahrungen der Schreibenden.
Die Arbeiten in diesem Buch sind aus einem künstlerischen Dialog heraus entstanden. Mal haben die Illustratorinnen Corinna Chaumeny und Elke Ehninger die beiden Autorinnen zu einem Text inspiriert, mal hat ein Text zu einem Bild geführt. Daraus ist ein
abwechslungsreicher Band hervorgegangen, in dem Sprachbilder und Collagen einander
ergänzen. Das Schwebende spiegelt sich in immer wiederkehrenden Flügelmotiven, das
Sentimentale in zarten Farbkompositionen, das Humorige in vielschichtigen, teils skurrilen Bildarrangements.

Mara Burmesters (Buch-)Gestaltung verbindet Collagen und Text miteinander und macht
daraus ein dynamisches Ganzes.

Und vielleicht liegt sie genau hier, die größte Freiheit: auf den Flügeln von Sprache und
Kunst